Vorsicht (Denk-) Fallen
Das Missverständnis von Korrelation & Kausalität

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Die Fähigkeit Korrelationen von Kausalitäten unterscheiden zu können, erhöht unsere Überlebenschancen in der V.U.C.A.-Welt signifikant! Sie hilft uns, in den Turbulenzen der Komplexität der Gegenwart einen klaren Kopf zu bewahren und gute Entscheidungen zu treffen…

Wie oft haben wir uns schon entschieden, etwas zu tun, weil wir es für eine gute Idee hielten, nur um herauszufinden, dass es am Ende keine so gute war? Oder wir haben etwas nicht getan, weil wir dachten, es würde keinen Unterschied machen, nur um festzustellen, dass es doch einen gemacht hätte? In beiden Fällen haben wir wahrscheinlich Kausalität mit Korrelation verwechselt. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen den beiden und warum ist es so wichtig, ihn zu erkennen? In diesem Blogpost werde ich mich genau damit beschäftigen.

Kennst den Unterschied zwischen Kausalität* (https://de.wikipedia.org /wiki/Kausalität) und Korrelation* (https://de.wikipedia.org/wiki/Korrelation)

und weisst Du, dass diese beiden Begriffe einen großen Einfluss auf unsere Wahrnehmung von komplexen Zusammenhängen haben? Wenn Du zum Beispiel eine Korrelation zwischen zwei Ereignissen wahrnimmst, kannst Du Dir nicht sicher sein, ob eine der beiden Variablen die Ursache für die andere ist. Dies wäre jedoch bei einer Kausalität der Fall!

Leider neigt unsere Wahrnehmung aber zu „Heuristiken“ oder mentalen „short cuts“ weil es leichter zu sein scheint, mit gefährlichem Halbwissen und knapper Zeit zu wahrscheinlichen Aussagen oder praktikablen Lösungen zu kommen, als etwas gründlicher nachzudenken, bevor wir zu einer Entscheidung kommen.

Es gibt viele Beispiele dafür, wie eine Verwechselung von Kausalität und Korrelation zu Fehlinterpretationen und Fehlentscheidungen führen kann. Nimm einmal an, Du liest in einem Börsenbrief etwas über den Zusammenhang von aktuellen Wetterbedingungen an einem Börsenplatz wie London oder New York und dem Fallen oder Steigen von Börsenkursen. Aufgrund dieser Beobachtung könntest Du zu dem Schluss kommen, vor einer Kauf- oder Verkaufsentscheidung zunächst einen Blick in Deine Wetterapp zu werfen. In Wirklichkeit ist es jedoch nur eine Korrelation – vielleicht hat der Autor des Artikels einfach nur statistische Informationen eigenwillig interpretiert, um eine interessante Story zu liefern – und es gibt keinerlei Gewissheit, dass diese beiden korrelierten Ereignisse bei jeder Deiner Entscheidungen zu einem Gewinn führen werden!

Doch unser Alltag ist voll von diesen gefährlichen Verwechselungen von Kausalität und Korrelation. Denn nur zu leicht glauben wir Menschen an einen Zusammenhang zwischen zwei Variablen, wo es in Wirklichkeit keinen gibt. Denn es könnte nützlich sein für unsere Sehnsucht nach plausiblen Erklärungen anzunehmen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milch und der Höhe der Kriminalitätsrate gibt – auch wenn sich ein solcher Zusammenhang niemals „beweisen“ lassen würde. Wenn wir eine Korrelation zwischen zwei Informationen als eine Kausalität verstehen treffen wir zunächst eine Annahme – was soweit ok ist, wenn wir den nächsten Schritt wagen und unsere Annahme überprüfen und ihre Richtigkeit beweisen können. Wie formulierte es der Schriftsteller Tom Clancy so treffend:

„Assumptions are the mother fo all fuck ups!”

Was die bewusste oder unbewusste Verwechselung von Kausalität und Korrelation für Konsequenzen haben kann, zu welchen – zu welchen falschen Schlussfolgerungen und Fehlinterpretationen sie führen kann, erleben wir alle gerade angesichts der aktuellen Kriesen.

Nun lässt es sich nicht immer vermeiden, Korrelationen mit Kausalitäten zu verwechseln, doch wir können lernen, das eine vom anderen zu unterscheiden, indem wir lernen vermeintlich kausale Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen. Diese Haltung wird Skeptizismus (https://de.wikipedia.org/wiki/Skeptizismus) genannt und der Skeptiker erhebt den Zweifel zum Prinzip seines Denkens. Dies ist eine Kompetenz, die in vielen Bereichen Deines Lebens extrem nützlich sein kann. Fang einfach mal an und trau Dich bei nächst bestem Zweifel oder einem miesen Bauchgefühl, die Argumentation Deines Gesprächspartners zu hinterfragen!

Fazit

Die Konsequenz des Unterschieds zwischen Kausalität und Korrelation ist, dass wir unsere Handlungen und Entscheidungen treffen müssen, um die Ursachen von Ereignissen in der V.U.C.A.-Welt zu verstehen und nicht nur deren Folgen zu ertragen. Dies erfordert eine schärfere Wahrnehmung, eine tiefere Analyse und ein besseres Verständnis der Komplexität dieser Welt um uns herum. Wenn wir uns auf die Korrelation von Informationen und Ereignissen einlassen, könnten wir uns in einem Teufelskreis wiederfinden. Einem Teufelskreis, in dem wir immer wieder die gleichen Fehler machen und dieselben, schlechten Entscheidungen treffen und unbefriedigende Ergebnisse erzielen. Nur durch das tiefere Verständnis von „Ursache und Wirkungsketten“ angesichts von Ereignissen und deren Wechselwirkungen können wir dauerhafte, nachhaltige Lösungen finden und uns selbst und unsere Mitwelt verbessern.