7 psychologische Tricks der Selbstsabotage

7 psychologische Tricks der Selbstsabotage

Der Jahreswechsel liegt jetzt schon knapp 10 Tage hinter uns und es stellt sich die Frage, was ist von Deinen guten Vorhaben für das Jahr 2021 noch übriggeblieben? Bist Du noch „on track“ oder hast Du an der einen oder anderen Stelle, bei dem einen oder anderen Vorhaben bereits geschwächelt und bist in ein bestens bekanntes Verhaltensmuster zurückgefallen oder hast es bereits ganz aufgegeben?

Vielleicht liegt der Grund dafür ja in dem einen oder anderen psychologischen Trick der Selbstsabotage, der Dich hat scheitern lassen. Ob bewusst oder unbewusst spielt keine Rolle – Dein „Innerer Schweinehund“ hat diese Tricks alle drauf und lacht sich angesichts Deines Scheiterns ins Fäustchen!

1. Sozialer Perfektionismus

„Sozialer Perfektionismus“ bedeutet, dass DU den Gedanken nicht ertragen kannst, dass andere Menschen Deine Schwächen und Fehler erkennen. Aus diesem Grund neigst Du zu der Annahme, in den Augen Deiner Mitmenschen perfekt sein zu müssen. Das treibt Dich dazu, Dir ständig Gedanken darüber zu machen, was andere Menschen von Dir denken. Je stärker dieses Phänomen bei Dir ausgeprägt ist, desto ehr wirst Du einer an sich gewünschte Verhaltensoptimierung wieder aus dem Weg gehen – denn was sollen bloß die Nachbarn denken (oder Kollegen, Freunde und Partner?), wenn Du auf einmal…

2. Negative Selbstgespräche

Nicht wenige von uns leben mit dem Glaubenssatz, dass der einzige Weg, im Leben zum Erfolg in harter Arbeit besteht – denn wer rastet, der rostet! – und nur wer hart zu sich selbst ist, kommt in den Garten…. das führt unweigerlich zu einer subtilen, aber mächtigen Gewohnheit des negativen Selbstgesprächs. Wie ein Drill-Sergeant, der seinen neuen Rekruten Beleidigungen entgegenschleudert, um “Männer aus ihnen zu machen”, nimmst Du eine ähnliche Haltung Dir selbst gegenüber ein… Ich nenne das „self bashing“!

Bei einer solchen Dynamik zieht Dein Vorhaben einer Veränderung von Gewohnheiten immer den Kürzeren. Denn eine Veränderung von Gewohnheiten braucht neben Geduld und Beharrlichkeit ein gehöriges Maß an Liebe zu sich selbst in Form von positiver Selbstbestätigung!

3. Mangelnder Stolz auf Dich selbst

Stolz und Sünde liegen in unserer christlichen Kultur sehr eng beieinander. Viele von uns wurden von Kindesbeinen an zur Bescheidenheit erzogen. Mit Geschichten über stolze, später dann gefallene Engel, mit der Geschichte vom Rauswurf aus dem Paradies (war es vielleicht nicht doch ehr eine Flucht?) und vielen anderen Horrormärchen mehr, die uns lehren sollten, unser Licht lieber unter den Scheffel zu stellen, als stolz auf unsere Leistung zu sein.

Ja, eine Verhaltensänderung braucht Zeit! Und nach nur drei „work outs“ kannst Du auf der Waage noch keine messbare Gewichtsreduktion erwarten… so what! Sei Stolz darauf, dass Du bis jetzt schon drei geschafft hast und bleib dran!

4. Du kannst Dich nicht angemessen durchsetzen

Neben der Bescheidenheit bekommen wir in unserer Erziehung von klein auf nur zu oft beigebracht, wie wichtig es ist, nett, freundlich und lieb zu sein! Nur wenn Du die Wünsche und Bedürfnisse anderer Menschen vor Deine eigenen stellst bekommst die gewünschte Liebe und Anerkennung. Am Ende hast Du es soweit gebracht, dass Du Dich chronisch um andere kümmerst, jedoch nie auf Deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse eingehst – ja, Dir dieser nicht einmal mehr bewusst bist. Wenn Du im Extremfall ständig Deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurückstellst und Dich um andere kümmerst, was lernt dann Dein Bewusstsein über die relative Wichtigkeit Deiner selbst? Kurz gesagt: Du bist nicht wichtig!

Du kannst Dir gewiss sein, dass sich die von Dir angestrebte Verhaltensänderung auf Dein direktes soziales Umfeld auswirken wird und nicht jeder in diesem Feld wird davon begeistert sein. Im schlimmsten Fall bekommst Du nicht nur keine Unterstützung für Dein Vorhaben, sondern Du wirst vielleicht sogar regelrecht sabotiert.

Das ist auf Dauer nicht tragbar – doch sobald Du lernst, durchsetzungsfähiger zu sein, wirst Du beginnen, Dich selbst mehr wertzuschätzen und beginnen, Dein Verhalten Schritt für Schritt zu optimieren!

5. Du wirst Opfer Deiner emotionalen Reaktionen

Hier sind wir an einem sehr wirkmächtigen Punkt der Selbstsabotage. Stell Dir bitte einmal folgendes vor: Du bist auf Parkplatzsuche im Zentrum einer Großstadt. Endlich, nach langem Kreisen rund um Dein Ziel erblickst Deine Lücke. Alles scheint zu passen. Du fährst ein Stück an der Lücke am rechten Straßenrand vorbei, schaffst Dir Raum zum Rückwärtseinparken, setzt den Blinker und schaust in den Rückspiegel. Im Moment des Anrollens und Einschlagen des Lenkrads siehst Du, wie ein Typ in einem roten Sportwagen rasant vorwärts in Deine Parklücke fährt und mit der Vorderachse auf dem Gehweg zum Stehen kommt, elegant aus dem Wagen springt und Dir noch freundlich winkend, seines Weges geht…

Verständlicherweise bist Du stinksauer. Doch die Frage ist, hat der Typ, der jetzt in der Parklücke steht, Deine Wut verursacht? Systemtheoretisch gesehen nicht. Was Deine Wut verursacht hat, ist Deine emotionale Reaktion darüber, was es bedeutet, so behandelt zu werden.

Der erste Gedanke, der Dir in dieser Situation durch den Kopf schießt bestimmt den weiteren Verlauf des Geschehens. Wenn Du denkst: “Was für ein Idiot! Mögen ihn der Teufel holen!“ Schießt sofort Adrenalin in Dein System und Wut ist Deine emotionale Reaktion. Ist der erste Gedanke jedoch “Oh Mist, schon wieder zu langsam…”, könnte Niedergeschlagenheit die dominierende Emotion sein.

Immer, wenn Du die Dinge persönlich nimmst, geht es um Deine Erfahrungen und Deine emotionale Reaktion darauf. Eine gute Möglichkeit, zu lernen Dinge nicht mehr persönlich zu nehmen, ist es, auf den „Inneren Dialog“ zu achten und dieses Selbstgespräch zu verändern. Das ist leider leichter gesagt als getan, aber im Grunde sind unsere inneren Dialoge, unsere Selbstgespräche auch nicht mehr als eine Gewohnheit. Und Gewohnheiten lassen sich mit etwas Geduld und Übung verändern.

6. Du verbringst viel Zeit mit den „falschen“ Leuten

„Zeig‘ mir Deine Flöhe und ich sage Dir, mit welchen Hunden Du läufst!“ Diese Bauerweisheit bringt es auf den Punkt. Als menschliche Wesen sind wir extrem offen und empfänglich gegenüber dem Einfluss anderer Menschen auf uns. Insbesondere für die Einflüsse von Menschen, mit denen wir viel Zeit verbringen. Wir sind im besten Sinne des Wortes „Opportunisten“ und übernehmen unterbewusst die Denkmuster und Gewohnheiten unseres sozialen Umfeldes. Evolutionstechnisch gesehen eine durchaus sinnvolle Fähigkeit! Doch in unserem modernen Alltagsgeschehen, mit einem schnellen Wechsel sozialer Milieus in unserem Tagesablauf, kann es bei fehlender Flexibilität und/oder fehlendem Wissen über die „Regeln“ des jeweiligen Milieus zu Konflikten kommen, denn nicht jeder Floh passt auf jedes Fell!

Es ist nicht einfach, eine ungesunde Beziehung als solche zu erkennen oder gar toxischen Familienmitgliedern Grenzen zu setzen. Ein erster Schritt ist es jedoch, diese überhaupt als solche zu erkennen und dann aus dieser Erkenntnis die entsprechenden Schlüsse zu ziehen.

7. Reflektion und Feedback vermeiden

„Feedback ist das Frühstück der Champions!“ Wenn Du es aber darauf anlegst und vorziehst in einer „Feedback freien Zone“ zu leben und der Reflektion Deines Seins aus dem Weg gehst, wird es schwer für Dich sein, der „Selbstsabotage“ ein Ende zu setzen!